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Erfahrungsbericht

basierend auf diversen sowohl in Sindelfingen von Daimler-Benz als auch in Bremen von Mercedes-Benz gebauten Modellen:
Das Temperament der Dieseltypen ist bei geschickter Fahrweise (Schwung nutzen) mehr als ausreichend, dabei wirkt der Vierzylinder mit Vierganggetriebe bei Geschwindigkeiten um 170km/h genauso agil wie der Fünfzylinder, der in diesem Tempobereich den (lang übersetzten) fünften Gang benötigt, dabei ist der Verbrauch erfreulich niedrig (6,2 bis 7,7 l / 100km). Der 2.5er läuft sehr weich und rund und läßt in der 30-Zone problemlos den fünften Gang zu. Ärgerlich ist beim 1.8 und 2.0er (ohne ZMS) der berüchtigte Aufschaukeleffekt, der ein konzentriertes Schalten notwendig macht; dabei wirken sich bereits kleinste Reifenunwuchten hinten bzw. Gelenkscheibenspiel stark störend aus. Die Hakeligkeit des Getriebes (eigentlich nur im ersten Gang) werden nur Uneingeweihte bemängeln.
Zu besonderer Harmonie findet -wie bei jedem Mercedes- ein großvolumiger Vierzylinder mit dem schon immer feinen MB-Automatikgetriebe. (Das aus marketingtechnischen Gründen wohl notwendig gewordene Ersetzen des C/E 230 durch den C/E 240 V6 ist sehr zu bedauern).
Der seit Anfang 1987 erhältliche Sechszylinder stellt einen der lohnendsten Mercedes-Gebrauchtwagen dar, sofern der/die Vorbesitzer Vertrauen verdienen: im Gegensatz zum großen 3.0er (nur ab W124) ist der kleine 2.6er thermisch günstiger konstruiert und lässt eine sehr hohe Laufleistung erwarten.
Der recht seltene Turbodiesel zeigt sich sehr leise und ohne großes Turboloch - gerade im Vergleich zu den häufigen Audi-TDIs, wenn auch sein Verbrauch bei zügiger Fahrweise deutlich ansteigt.
Das Fahrverhalten (selbst im Winter) ist hervorragend; sein Fahrwerk ist noch immer zu den weltbesten zu zählen; im direkten Vergleich kommt er mir sogar handlicher als der sehr schwere SL (R129) vor. Übersichtlichkeit und Parkierungsverhalten sind musterhaft.

Frappierend der Unterschied des Sitzkomforts: waren 1984 die Vordersitze noch äußerst bescheiden -gerade aus heutiger Sicht-, wenigstens mit großer Längs- und Höhenverstellung, so scheint mir das ab 1988 verbaute Gestühl (jetzt mit Sitzneigungsverstellung) als ergonomisch hervorragend zu sein. Eine hochwirksame Heizung im Winter und ein leistungsfähiges Gebläse lassen selbst im Sommer (aber nur mit wärmedämmendem Glas!) ein angenehmes Raumklima zu. Ich beobachtete auch im Hochsommer maximal 5°C über Außentemperatur. Der kleine Kofferraum und die hohe Ladekante sind Relikte der lang zurückliegenden Entwicklungszeit; der faktisch 59 Liter fassende Tank (später auf Wunsch 70l-Behältnis erhältlich) ermöglicht i.V.m. der sehr genauen Tankanzeige eine große Reichweite.
Reifen: Für den Sommer kann ich von den Michelin MXL, MXT und Energy XT2 nur bestes berichten; besonders die hohe Laufleistung von über 80.000km kann überzeugen, weniger die Alters-Porösitäts-Anfälligkeit beim MXT.
Im Winter bewirkten der Goodyear UltraGrip 3 (extreme Laufleistung!) und der Dunlop Winter Sport M2 ein nicht für möglich gehaltenes "Durchbeißverhalten". Grundsätzlich dürfte aber jeder NoName-Reifen bei 4 bis 6mm Profil den genannten HighTech-Produkten an derem Lebensende deutlich überlegen sein.
Öle: So gut wie jedes Öl ist verwendbar; bei vollsynthetischen Ölen und Langstreckeneinsatz traute ich mir Ölwechselintervalle von bis zu 19.000km zu; dabei beobachtete ich eine Ölnachfüllmenge von 1,5l auf diese Distanz; ein zu niedriger Ölstand ist wie auch ein zu hoher (!) unbedingt zu vermeiden. Bei Kurzstreckenverkehr könnte ein häufigerer Ölwechsel (8000km) mit günstigeren Ölsorten ein vernünftiger Kompromiss sein.  Unbestritten vermögen Leichtlauföle wie Dea ultec 5W-40, Shell Helix D oder Esso ultron die Leistung merklich zu erhöhen. In diesem Zusammenhang ist der von VW für den Golf Turbodiesel zunächst verbotene Einsatz von 0W-40-Öl und die später bei Inspektionen unaufgeforderte Verwendung dieser Ölklasse kritisch zu hinterfragen.
Unterhaltskosten: Gewöhnliche Verschleißteile (Bremsen, Auspuff etc.) sind überraschend günstig, oft bei OT-Aktionen zu erhalten (man verlange das Sparbuch für den 190er bzw. den Economy-Service für Vierzylinder ab vier Jahren :-)

Qualität: Verarbeitung tadellos, aber bei manchen Technikteilen stark schwankend: ein Austausch von Fondlichtschalter, Motorstoßdämpfer, Riemenspannrolle, Gelenkscheibe, Hubwischermotor, Unterdruckpumpe, Kettenspanner und Zylinderkopfdichtung sollte in den ersten 150.000km nicht nötig sein...
Lebensdauer: Unbedingt sollte alle 180.000km die Steuerkette gewechselt werden; danach erscheint mir eine Trennung nur in den Fällen Neue Liebe oder Ausland notwendig zu werden. Gelegentlich zu vernehmendes Quietschen bei Einfederung hinten stellt nur ein Komfortproblem (Federlenker) dar.   Dagegen ist bei der Vorderachse mehr Vorsicht angezeigt:  nicht umsonst halten TÜV-Stellen eine spezielle Lehre vor um Spiel an den Kugelgelenken der Querlenker zu überprüfen (Schwachstelle bei dieser Achse);  ein Quietschen und Knarren beim Einfedern (streng von Schabegeräuschen der unteren Motorabdeckung zu trennen) kann auf ihr nahendes Ende hindeuten was im Extremfall das Ausschlagen der Kugel und damit ein Verlust des Rades zur Folge hat!

Empfehlungen sind für alle Diesel-Varianten uneingeschränkt auszusprechen; enttäuschend ist, daß der (optionale) MB-Oxi-Kat der letzten Baujahre (und selbst der ersten C-Klasse-Diesel) keine anfängliche Euro2-Einstufung ermöglichte;  die von Forumsteilnehmern berichtete Umschlüsselung aufgrund von vorliegenden Gutachten -zunächst nur beim TÜV-Nord- ist leider nach dem Rückzug der Gutachten (aus rechtlichen / technischen Grunden) nicht mehr möglich
Insgesamt und besonders für die nicht einmal Euro1 erfüllenden frühen Diesel kann nachdrücklich die Nachrüstung mit Oxi-Katalysatoren empfohlen werden, zum Beispiel von Oberland-Mangold.
Bei Benzinern ist den Kat-Varianten des 190E (später 190E 2.0) der Vorzug zu geben. Der 190E 1.8 glänzt mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis, seine geringfügig kargere Ausstattung (u.a. Türinnenverkleidung Plastik statt Stoff, unbeheizte Außenspiegel) ist auch angesichts seiner günstigen Versicherungseinstufungen zu verschmerzen. Vom 190E 2.3 der ersten Baujahre sind Motor-Haltbarkeitsprobleme überliefert. Den Baujahren ab Modellpflege 1988 ist der Vorzug zu geben: Rost ist nunmehr überhaupt kein Thema und die besseren Sitze sind einiges wert.

Typ PS Ranking
190D 72-75 Kaufen
190D 2.5 90-94 Strong buy
190D 2.5 Turbo 122-126 Kaufen
190 90 Verkaufen
190 102-105 Kein Urteil
190E 1.8 109 Strong buy
190E 118 Kaufen
190E 122 Verkaufen*
190E 2.0 122 Strong buy
190E 2.3 132 Halten
190E 2.3 136 Verkaufen/Kaufen**
190E 2.6 160-166 Kaufen
190E 2.3-16 170-185 Halten
190E 2.5-16 195-235 Ewig halten
190E 3.2 AMG 234 Ewig halten
* bei Nachrüstung mit ger-Kat: Halten
**ohne/mit ger.Kat;  günstige Notierungen!
Bei den großvolumigeren Benzinern hängt die Einstufung wesentlich von den Zweit-/Drittbesitzern ab.

 

Subjektiver Vergleich Heiligs Blechles:

Bewertungen teils baureihenrelativ.  Geringere Erfahrungstiefe kursiv.
In Überarbeitung (es führt W211 vor W201).

 

Wartung
Diese Hinweise entsprechen NICHT den MB-Vorschriften, sind vielmehr aus langjähriger Erfahrung entstanden (nur Fahrzeuge bis 100kW);  Arbeiten an der Bremsanlage sollten nur versierte Bastler mit Erfahrung selbst vornehmen!

Zur Wartungsseite

 

Veredelung ist häufig obwohl den Namen nicht verdienend anzutreffen. Mögen sich auch so namhafte Tuner wie Brabus, Carlsson oder Lorinser gerade dem 190E 2.6 erfolgreich angenommen haben, die Optik dieser klassischen Limousine verträgt meiner Meinung nach keine Anbauteile; nur der vom Werk martialisch, wenigstens aerodynamisch höchst erfolgreich veränderte Sechzehnventiler verdient seinen Kult- und Sammlerstatus.

Meine behutsame Veränderung "MARCANTGARDE" mag jeder selbst beurteilen:
Achtlochfelgen (auch nicht-originale) stehen den 190ern ausgesprochen gut (der 190E 3.2 AMG war damit serienmäßig ausgerüstet!)
Der hellgraue Plastikwabeneinsatz im Kühlergrill wirkt blauschwarzmetallic lackiert einfach edler
und verträgt dann 3 zusätzliche Chromstreben sehr gut (Avantgarde-Grill-Wirkung).
Die Einbindung der AMG-Fernscheinwerfer vom C36 
(Teile-Nrn. 130 60 HWA 140 820 0756 bzw. 125 65 HWA 140 820 0856) in den Original-Stoßfänger kann wie werksgemacht wirken und bedeutet ein funktionales Plus an aktiver Sicherheit (welch ein Wiederverkaufserfolg...)


Mercedes-Benz-Repräsentanzen:

Überdurchschnittlich gut sortiertes Informationsmaterial führen J :

Kompetenz und Freundlichkeit begegneten mir :-) :

Architektonisch bemerkenswerte Standorte sind:

Hierbei handelt es sich um eine subjektive Momentaufnahme in zufälliger Reihung, die keine Herabwürdigung Nichtgenannter bedeuten soll.
Bei keiner Behörde, Institution oder Firma habe ich einen kompetenteren, schnelleren und freundlicheren Support erfahren als bei den Daimler-Benz-Zentralen und Tochterfirmen (Glück oder System?)

Bei den Wettbewerbern schätze ich bei
BMW den Klang der Sechszylinder, den Klang der Achtzylinder - war da noch was?
bei Audi gefiel früher die Vielfalt der Instrumentierung sowie die Flexibilität der Produktion
(Audi 100td mit ABS lieferbar trotz gegenteiliger Druckschrifteninfos)

Erfahrungen werden gerne entgegengenommen und zukünftig hier eingearbeitet.

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