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M102 - Die Vierzylinder-Sechzehnventiler der Typen 190E 2.3-16, 190E 2.5-16 / EVO / EVO II
Ein erfolgreiches Erschließen neuer Marktsegmente erfordert eine Vielzahl unterschiedlichster Maßnahmen, wovon eine sicher die Vorstellung eines imagefördernden Supersportmodells ist. War der seit 1980 in Entwicklung befindliche, für den gerade gestarteten neuen 2,3l-Einspritzmotor M102 vorgesehene Vierventilzylinderkopf zunächst für die offizielle Rallyemotorsport-Teilnahme als Treibsatz für Nachfolger der 450SLC 5.0 oder 280CE konzipiert, so wurde auch nach dem plötzlichen Ende aller Daimler-Motorsport-Aktivitäten die positiven Möglichkeiten für die Ausstattung von Privat-Sportfahrern gesehen.
Die Rekordfahrten von Nardo im August 1983, bei dem mehrere 190E 2.3-16 mit Serienmotor Dauerweltrekorde fuhren (u.a. 50000km mit Ø 248 km/h) führten zu einem für die Neue Klasse damals wichtigen Prestigegewinn;
schon bei der darauffolgenden IAA konnten Prototypen vorgeführt werden wenngleich die Produktion erst im Mai 1985 aufgenommen werden konnte; aus Kapazitätsgründen wurden die Vierventilköpfe bei der renommierten britischen Sportmotorenfirma Cosworth gebaut.
Einige Highlights: keine Hydrostößel (leistungsfreundlicher), verlängerte Ventilöffnungsdauer (Einlaß +37%, Auslaß +43%), enorme Drehfähigkeit (wegen leichterer Ventile und Tassenstößel; in Serie begrenzt auf 7100/min), widerstandsärmere doppelflutige Abgasanlage; zwei kg leichter als 2.3-Zweiventilmotor.
Die Evolutionsmotoren -deutlich kurzhubiger als die 2.5-16-Weiterentwicklung- waren quasi ein Abfallprodukt der neuen (DTM) Rennsportaktivitäten und hauptsächlich den Homologationsgesetzen geschuldet.
102.983 | 102.983 | 102.990 | 102.991 | 102.992 | |
Hubraum | 2299 | 2498 | 2463 | ||
BohrungxHub (mm) | 95,5 x 80,25 | 95,5 x 87,2 | 97,3 x 82,8 | ||
Verdichtung | 10,5 ECE | 9,7 | 9,7 | 9,7 | 9,7 |
Ölfüllung
Kurbelgehäuse max./min. Liter |
4,8 / 2,8 | 4,8 / 2,8 | 5,0 / 2,8 | ? | ? |
Motor-Ölfilter, Liter | ? | ? | 0,5 | ? | ? |
Ventilsteuerung | 2
obenliegende Nockenwellen, 4 Ventil-Aluminium-Niederdruck-Querstromkopf Magnesium-Ventildeckel |
||||
Gemischaufbereitung | mech.-elektr.Benzineinspritzung KE III-Jetronic |
mech.-elektronische
Benzineinspritzung Bosch KE-Jetronic |
|||
Leistung PS (kW) bei 1/min ohne Katalysator |
185
(136) 6200 ECE |
177
(130) 5800 RÜF |
204 (150) 6750 |
- | - |
mit Katalysator | - | 170
(125) 5800 |
195 (143) 6750 |
195
(143) 6750 |
235
(173) 7200 |
Drehmoment Nm (bei 1/min) ohne Katalysator |
235
(4500) ECE |
230
(4750) RÜF |
240 (5000-5500) |
- | - |
mit Katalysator | - | 220 (4750) |
235 (5000-5500) |
235 (5000-5500) |
245 (5000-6000) |
für Typ | 2.3-16 | 2.3-16 | 2.5-16 | EVO | EVO II |
Produktionszeit | 1984-1988 | 1985-1988 | 1988-1993 | 1989 | 1990 |
Der Vierventilmotor der Evolutionsmodelle wurde für den Renneinsatz stark modifiziert:
EVO DTM 1989 (Bohrung x Hub 97,8 x 82,8 mm = 2490ccm): 330-340PS bei 8500/min, 270-300Nm bei 7500/min (Verdichtung 12:1).
EVO II DTM 1991/92 (Hub wie vor): Drehzahl bis 10000/min ! Damit erstmals DTM-Meister (Klaus Ludwig).
Klasse I 1993 (Hub wie vor, Trockensumpfschmierung): 373-380PS bei 9500/min, 300Nm bei 7500-7750/min (Verdichtung 12,5:1).
(Leicht abweichende Quellen: Dank an Thorsten; stars&cars 4/03; MBFA)