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M103 - Die Sechszylinder der Typen 190E 2.6, 190E 3.2 AMG

Als auf der IAA 1985 ein 190er mit Sechszylinder vorgestellt wurde, war der Coup perfekt: niemand hatte mit einem derartigen Derivat gerechnet, zumal beim Debüt der Kompakten der Platz für einen langen Reihenmotor bestritten worden war. Der 2.6er-Motor selbst war erst einige Monate im Einsatz bei der neuen Mittelklasse W124, wo er zusammen mit einer 3,0l-Variante als völlig neuentwickelte Baureihe M103 den Grundstock für den herausragenden Erfolg jener Fahrzeugklasse legte. Konstruktiv zwar mit der Vierzylinderfamilie M102 verwandt (u.a. Querstromkopf, Einriementrieb, Kipphebelsteuerung mit hydraulischem Ventilspielausgleich) löste der dennoch eigenständige M103 eine ganze Generation von Reihensechszylindern ab, die mit dem famosen dohc-M110 im 280,280E,280TE, 280S/SE/SEL,280SL/SLC etc. gegipfelt hatte.
Relative Kompaktheit, verringerter Schadstoffausstoß und Wartungsvereinfachung zeichneten diese Motorenfamilie aus, die durch den Verzicht auf die zweite Nockenwelle Kraftstoffeinsparung durch verringerte Reibleistung und größere Laufruhe bieten konnte. Trotz ihres im Vergleich zu den Vorgängern um bis zu 42kg geringeren Gewichts  mußten die gegenüber dem 190E zwanzig Mehr-kg beim 2.6 durch verstärkte Federn, Stoßdämpfer und Bremsen kompensiert werden. Die Auslieferungen begannen erst gegen Ende 1986.
Als 1989 -zuerst im neuen SL- der Vierventiler M104 die Sechszylinderklasse zu ergänzen begann, wäre ein 190E 2.6-24 mit etwa 195 PS und 230 Nm möglich gewesen, hätte aber den neuen Sechzehnventiler überflüssig gemacht. So wurde dem W201 die erste etwas durchzugsschwache Sechszylinderverbesserung erspart; stattdessen war durch die neue AMG-Kooperation ein mit klassischen Tuningmaßnahmen gewürztes Triebwerk - mit ordentlich Drehmoment - hervorgekommen, übrigens der einzige AMG-Zweiventiler, der direkt bei Mercedes erhältlich war.